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Nagelfluhkette (vom Mittag zum
Hochgrat)
Deutschland (Landkreis: Oberallgäu) Vom
Steineberg aus zeigte sich dann erstmals ein Blick, der für die gesamte
weitere Tour durchaus typisch ist: Immer wieder verläuft der Wanderung auf
oder direkt am Grat der Nagelfluhkette. Neben
der „großen“ Natur gab es auch immer wieder die „kleine“ Natur zu bewundern.
Hier in Form eines Tagpfauenauges. Die Schmetterlinge bevölkerten in großer
Zahl die Almwiesen. Sehr
wenige Wanderer waren an diesem warmen Sommertag unterwegs. Und die meisten
trafen wir etwa in der Mitte. Kein Wunder: Sie kamen vom Hochgrat und wanderten
zum Mittag. Wer diese Tour angeht, startet am frühen Morgen. Folglich trifft
man sich in etwa in der Mitte... Wir
wanderten im August – und da sind die Almwiesen bis ganz oben hinauf von
Kühen bevölkert. Einige Male führte der Wanderweg direkt über die Almen. Die
Kühe schauten mehr oder weniger interessiert, waren aber wohl an die
seltsamen Rucksackträger gewöhnt. Im
Schatten zeigte sich am Vormittag noch mancher Tautropfen, die Bienen waren
aber schon wieder fleißig. An
einigen Stellen war der Wanderweg durch Seile gesichert. Insgesamt ist auf
der Tour aber nur Trittsicherheit gefragt. Gute Wanderschuhe sind in diesem
Bereich eine Selbstverständlichkeit (hoffentlich!). Die
Nagelfluhkette ist die letzte hohe Erhebung der Allgäuer Alpen. Nach Norden
folgt das Allgäuer Hügelland. Seinen
Namen verdankt die Nagelfluhkette dem Nagelfluh.
Dabei handelt es sich um ein Gestein, das an Beton erinnert. Deshalb nennen
es die Allgäuer auch „Herrgottsbeton“. Inzwischen
hatten wir den Stuiben (1749 m) hinter uns. Er bietet eine prächtige Aussicht
bis in den Schwarzwald und die Schweizer Alpen hinein. Vor Jahren waren wir
bereits einmal von der Gunzesrieder Säge auf den Stuiben gewandert. Eine
Bergbahn gibt es hier nicht – und deshalb auch an diesem Tag wenige
Naturfreunde, die den schönen Ausblick teilten. Vom
Gündlekopf (1748 m) geht es hinunter zur Gündlescharte (1542 m). Der Abstieg ist
durchaus anstrengend, was wohl auch psychologisch begründet ist. Denn direkt
im Anschluss geht es wieder hinauf: Fast 300 Höhenmeter zum Rindalphorn (1822
m). Spätestens an dieser Stelle bereuten wir, den Weg nicht in anderer
Richtung gewandert zu sein. Seit 2008 gibt es einen Naturpark Nagelfluhkette. Er umfasst auch den weiteren Bereich, der vom Hochgrat bis zum Hochhäderich bei Hittisau in Österreich führt. In diesem Bereich ist der Grat der Nagelfluhkette teilweise auch die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. |
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