|
Via
Mala
Schweiz (Kanton
Graubünden)
Entfernung: ca. 170 Kilometer
Tagestour am 19.06.2003
Die Schweizer
Autobahn N13 führt direkt bis nach Zillis. Von diesem kleinen Ort aus
sind wir die rund 12 Kilometer nach Thusis gewandert. Das Auto haben wir
an der Post in der Ortsmitte abgestellt. Hier zeigt auch schon ein erstes
Wegschild den Wanderweg zur Via Mala. Nach kurzem Anstieg gibt es schon erste
schöne Blicke über das Tal und das dahinter liegende Gebiet des
San Bernadino.
Kurz
hinter dem idyllischen Teilort Reischen überquerten wir auf einer gedeckten
Holzbrücke den Reischner Tobel. Der Weg ist hier noch recht breit, wird
später immer enger und wir bewegten uns auf wahrlich historischen Pfaden,
denn der Wanderweg ist hier teilweise mit einem früheren Römerweg
identisch.
Dann geht's zunächst unter der N13 hindurch ein erstes Mal
direkt an den Hinterrhein. Ein idealer Platz für eine erste Rast?
Immer höher wurden jetzt die Felswände, immer wieder
verengt sich das Tal.
Vor einer besonders engen Stelle überquerten wir den Rhein
über die 1999 erstellte Fußgängerbrücke "Punt da Suransuns".
Auch hier bietet sich das Ufer wieder für eine Rast an - es ist übrigens
die letzte Stelle auf der gesamten Wanderung, an der man sich direkt am Rheinufer
befindet. Der weitere Verlauf des Weges ist jeweils oberhalb des Ufers.
Nach
kurzem Anstieg ist die Via-Mala-Schlucht erreicht. Hier führen gleich
zwei Brücken über die tiefe Schlucht. Die Wildener Brücke
von 1738 kann nur zu Fuß überquert werden. Direkt daneben liegt
die Premoli-Brücke von 1936.
Unweit der Brücken befindet sich ein Kiosk und dort geht's über
rund 260 Treppenstufen hinunter in die Schlucht (Eintrittsgebühr im
Juni 2003: 5 SFr, Kinder 3 SFr). Der Abstieg lohnt sich in jedem Fall! Danach
geht es gegenüber dem Kiosk weiter in Richtung Thusis. Der erste Teil
dieses Wegabschnittes ist ein wenig anstrengend, weil er zunächst stark
ansteigt und dann gleich wieder abwärts führt. Dann geht es sogar
kurz ein Stück an der Kantonsstraße entlang, was wenig beeindruckend
ist.
Dann aber wird es noch einmal richtig interessant. Der Wanderweg am "verlorenen
Loch" vorbei ist nämlich mit der alten Kantonsstraße aus den 1930er
Jahren identisch. Die Straße ist längst für den Autoverkehr
gesperrt und mancher kleiner Felsen auf der alten Fahrbahn zeugt davon, wie
steinschlag-gefährdet diese Strecke ist. Hier geht es u.a. durch alte
Tunnel hindurch nach Thusis. Dort bin ich beim Bahnhof in den Bus gestiegen
und war in 10 Minuten wieder am Auto in Zillis. Die Wanderung selbst hatte
mit dem Abstieg in die Via-Mala-Schlucht und einer zünftigen Rast rund
4,5 Stunden gedauert.
Unsere Wanderung war ein Teil des 2001 geschaffenen Alpen-Wanderweges "Via
Spluga" - da bot es sich an, einen wesentlichen Teil wenigstens noch per
Auto fortzusetzen. Also fuhren wir nochmals zurück nach Zillis und von
dort weiter in Richtung Splügen und dort über den Splügenpass.
Noch auf Schweizer Seite bot sich dabei ein herrliches Alpenpanorama.
Auf der Passhöhe (2115 Meter ü.M.) überquerten wir die Grenze
zu Italien. Kurz unterhalb liegt der Ort Montespluga auf bei ihm ein kleiner
Stausee. Hier bieten sich eindrucksvolle Bilder.
Wir überlegten kurz, ob wir hier weiter nach Chiavenna fahren sollten,
taten es dann aber nicht, sondern kehrten um. Die Fahrt hätte sonst
u.a. über den Julierpass wieder in Richtung Heimat führen können,
doch dies wäre für diesen eindrucksvollen Tag wohl etwas zu viel
geworden.
|
|