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Reisenotizen
Einen
Monat durch Australien - das scheint eine lange Zeit. Wir wollten aber
drei Bereiche möglichst intensiv erleben und verbanden daher Sydney,
das Outback und Nord-Queensland mit dem Great Barrier Reef durch zwei Inlandsflüge.
Dennoch ging nichts ohne Mietwagen. Viel Spaß hat dabei das Fahren
im Outback gemacht. Die langen Fahrten zwischen Alice Springs, Kings Canyon
und Ayers Rock - das war keinesfalls verlorene Zeit. Im Gegenteil: Hier wurde
etwas von der Weite Australiens spürbar.
Zunächst hielt ich es ja für möglich, dass die
örtliche Tourismus-Behörde in Cairns den Wetterbericht der örtlichen
Lokalpresse als Sponsor unterstützt. Täglich stand dort, dass das
Wetter "fine" würde. Einen wolkenlosen Himmel erlebten wir rund um Cairns
allerdings zunächst nicht. Als das "Fine" dann auch als Wetterprognose
der "Cairns Post" zu lesen war, als es regnete, schien mein Verdacht bestätigt.
Einen Tag später schien allerdings die Sonne vom wolkenlosen Himmel
und die Cairns Post kündigte "Showers" an. Da wurde mir klar: Wir erlebten
in Cairns nicht nur einen recht untypischen Wetterverlauf, sondern vor allem
einen, der die örtlichen Meteorologen eindeutig überforderte. Die
Vorhersagen waren nicht etwa zu Gunsten der guten Laune der Touristen geschönt,
sie waren schlichtweg falsch.
Vor der extremen Sonne auch im australischen Winter wurden
wir schon vorab gewarnt. Und das durchaus zu Recht. Auf das Mitschleppen
größerer Mengen Sonnencreme haben wir dennoch verzichtet und uns
vor Ort eingedeckt. Für knappe 12 Dollar erstanden wir einen Liter Sunscreen-Lotion
mit Schutzfaktor 30 im "Coles"-Supermarkt. Warum sind entsprechende Cremes
in Deutschland eigentlich nahezu unbezahlbar?
Welch seltsamer Glaube, der als Folge Verbote und Zwänge mit sich bringt.
Mein Glaube an Jesus Christus vermittelt mir, dass Götter und ihre Kräfte
nicht in Steinen leben. Daher benötigen diese auch keinen besonderen
Schutz. Vielmehr hat Gott auch diese Steine geschaffen - zur Freude der ebenfalls
von Gott geschaffenen Menschen. So hat mich die Vielzahl der Verbote insbesondere
rund um den Ayers Rock schon sehr irritiert - und zugleich traurig gemacht.
Nicht, weil ich diese oder jene Stelle doch gerne fotografiert hätte.
Nein, es machte mich traurig, weil diese vielen Verbote insgesamt zu einer
Unfreiheit führen, die Gott nun wirklich fremd ist. Gott wünscht
sich freie Menschen.
Das wohl bekannteste Verkehrszeichen Australiens warnt vor Kängurus.
Da konnte ich natürlich nicht ohne Fotostopp weiterfahren. Dass diese
Warnung durchaus berechtigt ist, mussten wir dreimal erkennen, als ein totes
Känguru am Straßenrand lag.
Wie weit die Heimat doch entfernt ist! Diese Schilder in Alice Springs machten
es deutlich. Runde 14000 Kilometer entfernt vom heimischen Allgäu -
in Sydney waren es noch knapp 2000 Kilometer mehr.
Das Fahren auf australischen Straßen war - abgesehen von zweispurigen
Kreisverkehren in Queensland - insgesamt problemlos. An den Linksverkehr
hatte ich mich sehr schnell wieder gewöhnt. Deutlich mehr Spaß
machte das Fahren im Outback auf endlos langen Straßen durch weite
Landschaften. Hier galt es allenfalls auf Tiere zu achten. So mussten wir
einmal abbremsen, weil Kamele auf der Straße liefen.
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