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Sydney
Dass Sydney
für uns mehr werden sollte, als nur erste Station in Australien, war
klar. Zu sehr reizte ein Aufenthalt in dieser Weltstadt. So verbrachten wir
die ersten fünf Tage hier, wobei wir uns dank "Sydney Pass" ganz auf
öffentliche Verkehrsmittel verließen. Auf einen Mietwagen haben
wir verzichtet und folgten damit einem vielfachen Rat, den auch ich an dieser
Stelle nur weitergeben kann. Mit Zug, Bus und vor allem Fähre sind alle
Ziele in der Stadt schnell und gut erreichbar.
Frühmorgens in Sydney angekommen, konnten wir zwar die Koffer im Hotel
abstellen. Die Zimmer aber waren erst am Nachmittag bezugsfertig. So trieb
es uns schon in der ersten Stunde in Richtung Hafen und dort zum Aussichtspunkt
"Mrs. Macquaries Point", der einen fantastischen Ausblick auf das weltberühmte
Opernhaus und die Harbour Bridge bietet.
Beim anschließenden Spaziergang in Richtung Oper entstand
dieses Bild: Die durchaus beeindruckende Skyline von Sydney präsentiert
sich hier mit dem Botanischen Garten im Vordergrund. Hier traf ich an den
folgenden Tagen beim Joggen am Morgen viele Sydney-Sider, die sich auf den
"City to Surf Run" vorbereiteten, den größten Volkslauf Australiens.
Leider reisten wir zwei Tage zu früh aus Sydney ab. Gerne hätte
ich auch daran teilgenommen.
Einen beeindruckenden Blick über die Stadt ermöglicht
der "Sydney Tower". Spätestens beim Blick aus über 250 Meter Höhe
ist zu erkennen, wie sehr der natürliche Hafenbereich Sydney prägt.
Die Stadt hat sich in den letzten 215 Jahren um die verschiedenen Buchten
herum ausgebreitet. Im Hintergrund ist das offene Meer, der Südpazifik,
zu sehen.
Dass Sydney drei Jahre zuvor die Olympischen Spiele ausgerichtet hat, ist
in der Stadt selbst kaum noch festzustellen. Das Großereignis ist Vergangenheit.
Wir wollten dennoch ein wenig Olympia-Luft schnuppern und fuhren mit der
Fähre zur Anlegestelle "Homebush Bay Wharf". Von hier brachte uns ein
Bus in wenigen Minuten ins Zentrum des "Sydney Olympic Park". Zu besichtigen
gab es hier unter anderem das Olympiastation, das inzwischen den Sponsoren-Namen
"Telstra Stadium" trägt. Vom olympischen Flair war recht wenig zu spüren.
Schließlich bereitete sich Australien gerade auf den Rugby-Weltcup
2003 vor. Im Stadion selbst ist die Leichtathletik-Rundbahn verschwunden,
so dass die Erinnerung an die Highlights im Herbst 2000 recht schwer fiel.
Nahezu einen ganzen Tag widmeten wir der Rundfahrt mit dem "Bondi Explorer".
Diese Buslinie verkehrt im 30-Minuten-Takt. Der Preis ist im "Sydney Pass"
enthalten. An insgesamt 19 Stationen kann beliebig oft ein- und ausgestiegen
werden. So lernten wir die Hafen- und Meerseite von Sydney kennen. Eine kleine
Wanderung haben wir dabei vom Gap-Park (Foto oben) aus in Richtung Hornby
Lighthouse unternehmen. Es steht aus dem South Head, der südlichen Begrenzung
der natürlichen Hafeneinfahrt Sydneys. Mit der Millionenstadt im Rücken
erlebten wir hier recht einsame Natur - toll!
Natürlich legten wir auch einen längeren Stopp am Bondi Beach ein,
vielleicht "dem" Strand Sydneys. Hier fanden während der olympischen
Spiele die Wettbewerbe im Beach-Volleyball statt. Wir wanderten von hier
aus zum Bronte Beach - ein sehr empfehlenswerter Weg entlang der Pazifikküste.
Einen Nachmittag nutzten wir, um den Taronga Park Zoo zu besuchen.
Er zählt sicher nicht zu den weltbesten Zoos und wurde im August 2003
von größeren Bauvorhaben innerhalb des Geländes mitgeprägt,
hat aber neben Koalas eine spektakuläre Aussicht aus Sydney's Innenstadt
zu bieten. So wirbt der Zoo zurecht mit dem Slogan "Zoo with a view". Falls
Ihre Zeit für einen Zoo-Besuch nicht ausreicht: Den 15-Minuten-Trip
mit der Fähre von Circular Quay (dem zentralen Verkehrsknotenpunkt unweit
der Oper) sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Während der Fährfahrt
gibt es den vielleicht besten Blick auf die Oper, die Harbour Bridge und
die Skyline der Stadt vom Wasser aus.
Und noch einmal Tiere: Im Sydney Aquarium am Darling Harbour war ich ein
erstes Mal fasziniert von der Unterwasserwelt, die Australien zu bieten hat.
So manches Aquarium habe ich schon gesehen - das in Sydney hat alles in den
Schatten gestellt. Riesige Becken gibt es hier, spektakuläre Gänge
hindurch, bei denen nicht nur Haie zu sehen sind. Vielmehr zeigt das Aquarium
die ganze Vielfalt, wie sie das Meer vor Australien's Küste zu bieten
hat. Dass wir dabei neben Haien und vielen farbenfrohen Riff-Fischen auch
Unterwasser-Schildkröten sahen, war beeindruckend. Noch ahnten wir nicht,
dass wir all diese Lebewesen knapp zwei Wochen später am Great Barrier
Reef in freier Unterwasser-Natur sehen sollten.
Dank unseres (nicht ganz preiswerten) Sydney-Passes konnten wir alle öffentlichen
Verkehrsmittel beliebig oft nutzen. Besonders bei den Fähren haben wir
dies ausgiebig getan. So fahren wir nach Manly, in Richtung Olympiapark und
zum Taronga Zoo - und dies gleich mehrfach. Die kurze Hin- und Rückfahrt
begeisterte uns immer wieder dank der Ausblicke auf die Innenstadt. Und immer
wieder wirkte Sydney's Wahrzeichen Nummer 1, das Opernhaus, anders, wie hier
kurz nach Sonnenuntergang.
Und auch eine abendliche Hafenrundfahrt haben wir unternommen. Die
Lichter der Vier-Millionen-Stadt leuchteten hell...
Nach fünf Tagen hieß es Abschied nehmen von Sydney. Keine Frage:
Die Stadt hat uns beeindruckt. Nicht zuletzt dank des guten Wetters. Immerhin
reisten wir im Wintermonat August an. Doch statt kühlen 10 Grad und
Regen, die statistisch durchaus möglich gewesen wären, erlebten
wir Sydney ausschließlich trocken und an drei der fünf Tage sogar
wolkenlos. Rund 20 Grad ließen wahrlich keine winterlichen Gefühle
aufkommen - nur morgens war es deutlich frischer.
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