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Reisenotizen
An dieser Stelle möchte ich noch einiges erzählen, was mir im Vorfeld und während unserer Reise noch so aufgefallen ist. Da waren beispielsweise jene netten Rastplätze, auf die das oben gezeigte Verkehrsschild immer wieder hinwies. Gerade auf den längeren Fahrten durch die Kleine Karoo machte es auf die Möglichkeit aufmerksam, einen kurzen Stopp einzulegen.


Und so sah ein solcher Rastplatz oft genug aus: Es war wirklich nur eine Sitzgelegenheit. Dennoch: Wir nutzten die Möglichkeit für einen Stopp sehr häufig, um die Natur nicht nur an uns vorbeiflitzen zu lassen.


Und gleich noch ein Verkehrsschild, das wir so in Deutschland noch nie gesehen hatten: Es signalisiert, dass die asphaltierte Straße nun endet und in eine Schotterpiste übergeht. Deren Qualitäten sind zwar teilweise ganz gut. Längere Fahrten von über 30 Kilometern Länge haben wir uns dennoch verkniffen. Gefahren sind wir beispielsweise auf der alten Verbindung zwischen George und Knysna, auf der geteerte Abschnitte einige Male mit Schotterpisten abwechseln. Gefragt ist in jedem Fall ein genauer Blick in die Karte: Viele Nebenstrecken sind wie selbstverständlich dort als Verbindung aufgeführt, obgleich es sich nicht um geteerte Abschnitte handelt. Im Großen und Ganzen hat uns das Straßennetz in Südafrika aber begeistert: Selbst zweispurige Straßen waren so breit, dass mühelos auch bei Gegenverkehr überholt werden konnte. Dabei hat sich offenbar eingebürgert, einem schnelleren Fahrzeug Platz zu machen und so weit wie möglich nach links auszuweichen. Der Überholende bedankt sich dann im Regelfall mit einem kurzen Blinken der Warnblinklichter.


Und dann war da die Sache mit dem Links-Verkehr. Erstmals setzte ich mich beim Fahren auf die rechte Seite. Da war es gut, dass wir als Leihwagen einen BMW hatten, so dass die Umstellung etwas leichter fiel (wir fahren auch in Deutschland einen BMW). Gut auch, dass der Wagen Automatik hatte, so dass ich mich ums Schalten nicht kümmern musste. Viele Gedanken hatte ich mir vor der Fahrt gemacht, denn immerhin ging es vom Flughafen in Kapstadt aus gleich mit dem Leihwagen zum Hotel nach Milnerton - und somit über die N2 durch Kapstadt. Aber alle Bedenken waren recht schnell zerstreut: Es gab fast keine Probleme mit dem Links-Verkehr. Konzentration war zwar angesagt - und fehlte sie, fand ich mich (in einsamer Bergregion) schon mal auf der falsche Seite wieder. Dann aber machte mich die Familie auf meinen Fehler aufmerksam. Und so erlebte ich nicht eine unfall-trächtige Situation.
Übrigens hatten wir mit dem Leihwagen gleich am zweiten Tag Probleme. Er hatte offenbar einen Fehler in der Fahrzeug-Elektronik. So fuhren wir nochmals bei der Vermietstation von AVIS am Flughafen vorbei - und hatten innerhalb von 20 Minuten ein Austausch-Fahrzeug gleichen Typs. Das fanden wir mehr als beachtlich!


Wir verbrachten die Osterferien 2002 in Südafrika, also die letzte März- und die erste April-Woche. Für Südafrika bedeutete das: Der Herbst beginnt. Wir stellten uns also auf durchaus wechselhaftes Wetter ein. Tatsächlich erlebten wir viel Sonnenschein, wenige bedeckte Tage und glücklicherweise Regen nur dann, wenn wir uns ohnehin nicht ins Freie begeben wollten. Die Temperaturen reichten von 12 Grad (einmal nachts auf dem Signal Hill über Kapstadt und einmal vormittags auf dem Outeniqua-Pass bei George) bis hin zu 37 Grad (zwei Tage vorher in George). Beides waren Extreme. Meist lagen die Temperaturen zwischen angenehmen 20 und 25 Grad. Der Indische Ozean bei Wilderness lockte mit über 20 Grad zum Baden.


Auch in Südafrika besuchten wir zwei Gottesdienste. Und die konnten kaum unterschiedlicher sein. Das große Veranstaltungszentrum von "His People" an der N1 östlich von Kapstadt war mit rund 3000 Besuchern gefüllt, die alte Fabrikhalle der "Liberty Christian Church" in George dagegen nur mit 30 bis 40 Besuchern. Beide Gottesdienste folgten einem eher amerikanischen Modell. Besonders bei His People war dabei neben der Predigt die Musik dominierend.


Und immer wieder: das Geld. Froh waren wir, dass wir uns nicht aufgrund des günstigen Kurses des Südafrikanischen Rands für eine Reise ans Kap entschieden hatten. Tatsächlich hat der Euro derzeit in Südafrika eine geradezu unglaubliche Kaufkraft. Der Kurs von 1:10 (1 Euro für 10 Rand, Stand: Ende März 2002) ermöglichte uns ein absolut uneingeschränktes Urlauber-Leben. Ein Abendessen für uns vier (inklusive Salat und Dessert) war so jeden Abend "drin" und kostete insgesamt nur zwischen 17 und 30 Euro. Dafür gab's mal Pizza, mal aber auch leckere Steaks.
Viele Gedanken habe ich mir im Vorfeld gemacht, wie ich mich in Südafrika mit Bargeld versorgen würde. Meine Erfahrungen: Reiseschecks sind zwar sicher, aber durchaus auch problematisch. Selbst mit Reiseschecks in Rand lässt sich kaum bezahlen. Im Gegensatz dazu waren wir es aus den USA gewöhnt, dass dort Reiseschecks wie Bargeld akzeptiert werden. In Südafrika war das nur an wenigen Stellen der Fall, so dass der Gang zur Bank bzw. in eine der Wechselstuben am Flughafen und an der Waterfront in Kapstadt nötig wurden.
Die meisten Ausgaben bezahlten wir mit der Kreditkarte. Das ist fast überall problemlos möglich - erstaunlicherweise nicht an Tankstellen (der Liter Benzin kostete übrigens knapp 4 Rand, also 0,40 Euro). An vielen Geldautomaten kann übrigens auch mit einer EC-Karte Bargeld abgehoben werden. Vorausgesetzt, der Automat (und die eigene EC-Karte) tragen das "Maestro"-Logo. Hier allerdings ist äusserste Vorsicht geboten. Bei unserem ersten Versuch stand gleich ein freundlicher Südafrikaner zur Seite, der helfen wollte. Und drei seiner Freunde standen unweit daneben. Wer weiß, wie die Situation ausgegangen wäre, wenn wir den Vorgang nicht abgebrochen hätten. Tatsächlich steht an jedem Geldautomaten der Warnhinweis, sich nicht helfen zu lassen, da so die meisten Trick-Diebstähle erfolgen. Es blieb allerdings die einzige Situation während unseres Urlaubs, in dem wir eine solche Erfahrung möglicher Kriminalität machen mussten.


Ja, auch in Südafrika gibt es inzwischen McDonalds. Im Gegensatz zu Kentucky Fried Chicken ist das Unternehmen aber erst nach Ende der Apartheid gekommen und daher deutlich weniger oft vertreten. Bemerkenswert sind die Preise: Ein Menü mit Big Mac, großer Pommes Frites und großem Getränk gibt es für unter 20 Rand (ca. 2 Euro). Dennoch: Besonders bei McDonalds fiel uns auf, dass das Personal ausschließlich aus Schwarzen und die Gäste praktisch ausschließlich aus Weißen bestand...


Unser Favorit in Südafrika war, von einigen kleinen Restaurants in Milnerton und Wilderness abgesehen, die Steckhaus-Kette "Spur". Hier gab es ein leckeres Salat-Buffet und richtig gute Steaks. Unsere Kinder entschieden sich hier aber auch mal für die Kinder-Pizza und einen Hamburger. Umgerechnet kostete so ein Abendessen mit Eis zum Nachtisch rund 30 Euro...


Normalerweise greife ich im Urlaub ausschließlich zu Reiseführern von Baedeker. Auf der Fahrt nach Kapstadt und an die Garden Route war das anders. Da war ganz schnell der Regionalführer von Iwanowski mein Favorit. Denn er lieferte ausschließlich zu unserem Zielgebiet Informationen, so dass keine Seiten für Orte und Regionen verloren ging, die wir gar nicht besuchten. Entsprechend ausführlich waren die Informationen. Zudem waren Fahrtstrecken beschrieben - im Gegensatz zum Baedeker, wo es fast ausschließlich um Orte geht. Da wir mehrfach genau die beschriebenen Touren fuhren (z.B. zwischen Wilderness und dem Tsitsikamma National Park und auf der Route 62 durch die Kleine Karoo) erhielten wir unterwegs die Infos genau in der richtigen Reihenfolge. Das hat wirklich Spaß gemacht. Ein winziger Kritikpunkt (aber der trifft letztlich alle gedruckten Reiseführer): Die Aktualität der Informationen war ab und zu nicht mehr gegeben.